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Die Trachtenhochzeit
Trachtenmode für Braut und Bräutigam zur Trachtenhochzeit
Historisch betrachtet ist die Tracht Ausdruck der Zugehörigkeit einer Gemeinschaft, des Standes in ihr und damit auch des Vermögens. Sie entstand im Mittelalter aus der Bekleidung einfacher Bauern. In Abgrenzung zu ihnen gab es bald Kleiderordnungen, die die Wahl von Stoffen, Farben, Schmuck und aufwändiger Anfertigung für den jeweiligen Stand bestimmten. Das Edelste war den Wohlhabendsten vorbehalten. Neben der historischen Volkstracht gibt es die Tracht bestimmter Vereine und die Trachtenmode. Trachten sind keine Uniformen. Sie unterliegen aber von Kopf bis Fuß traditionellen Bestandteilen. Frauen trugen neben dem Mieder, der Schürze, die Kopfbedeckung, die als Standeszeichen diente und deren Funktion im Laufe des Lebens der Frau wechselte.
In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs und auch der Schweiz wird im deutschsprachigen Raum das Brauchtum des Tragens historischer Trachten heute noch gepflegt. In Deutschland gibt es Gebiete in einzelnen Bundesländern, wo das Brauchtum des Tragens der Festkleidung zu bestimmten Anlässen, oft bei Volksfesten, eine hohe Bedeutung hat. So lebt in Sachsen das Volk der Sorben. Sie zeigen ihre Zusammengehörigkeit an Festtagen in ihrer Kleidung. In Baden- Württemberg sind die Schwarzwälder in ihrer Tracht zu Hause, in Niedersachsen gibt es eine Vielzahl von Trachtengebieten und in Bayern werden weitgehend Trachten im alpenländischen Raum getragen, wobei dort wiederum sich einige Gebiete im Aussehen der Trachten voneinander unterscheiden. Konservatismus und Heimatverbundenheit sind regional unterschiedlich ausgeprägte Motivationen und finden ihren Ausdruck in der Kleidung, auch beim Tragen einer Tracht. Unabhängig davon haben Heimatvertriebene eine eigene Tracht mit deutlich politischer Aussage.
In ihrer Gesamtheit gilt die Trachtenmode im Ausland als Symbol für Deutschland
Die heutige moderne Trachtenmode ist überwiegend in der Alpenregion zu Hause. Auch wenn es keine Stände und Schichten der Bevölkerung gibt, sind sie doch auch Ausdruck dessen, wieviel der Träger und die Trägerin bereit war, Geld auszugeben. Das verwendete Material und die Anzahl der Bekleidungsteile mit verschiedenem Zubehör und Extras und der Aufwand der Herstellung machen den Wert der Tracht aus. Auch beim Kauf eines Hochzeitskleides der Braut oder eines Hochzeitsanzuges des Bräutigams wird sehr oft tief in die Tasche gegriffen, denn schließlich geht es um das Outfit für den schönsten Tag eines Paares, an dem sich gegenseitig Treue und alles, was das gemeinsame Leben abfordert, versprochen wird.
Keine Braut aber, die sich bei der Auswahl eines Trachtenkleides für ihre Trachtenhochzeit für ein etwas schlichtes Kleid entschieden hat, wird als weniger wohlhabend eingeschätzt. Eher wird ihr guter Geschmack bei der Auswahl gelobt, denn das Paar als Ganzes soll eine Augenweide sein. Auch wenn sich in der Brautmode die Bedeutung des Kleides, ihre Farben und der Brautschmuck gewandelt hat, werden doch ab und zu auf herkömmliche Elemente zurückgegriffen. Traditionell überliefert und lange gepflegt, durfte in früheren Zeiten die Braut nur in Weiß zum Altar geführt werden, wenn sie noch „unschuldig“ in die Ehe ging. Der Brautkranz war in diesen Fällen geschlossen und für jeden gut sichtbar. Wenn er aus Zweigen der Myrte geflochten war, versprach das eine besonders glückliche Ehe. Aber wer wusste schon genau, was die Brautleute als Geheimnisse mit in die Ehe nahmen?
Symbole bei der Gestaltung der Trachtenmode haben heute eher eine nachrangige Bedeutung. Möglicherweise spielt das Brauchtum eine Rolle, wenn bestimmte Farben oder Accessoires für das Kleid oder den Anzug gewählt werden. Vielleicht wird die Tracht Elemente enthalten, die der Tradition der Region des Wohnsitzes oder der Herkunft der Träger und Trägerinnen entspricht. Trachtenmode findet man klassisch oder trendy auf dietrachten.de. Wer es hochkarätig möchte, findet sicher auch etwas Passendes, schließlich haben keine Geringeren als Coco Chanel und Karl Lagerfeld sich auch damit beschäftigt.
In unserem Kulturkreis bestimmen in der Trachtenmode heute eher die persönlichen Vorlieben und kleidsame Erwägungen bei der Wahl des Kleidungsstückes. Wer für den schönsten Tag im Leben als Bekleidung die Tracht wählt, hat neben der Tradition ganz sicher das Romantische, auch in Bezug des Ambientes im Sinn. Trachtenhochzeiten sind keine Verkleidungen, wie man sie gelegentlich bei sogenannten Motto-Hochzeiten kennt. Sie sind ein Dresscode.
Bei der Trachtenhochzeit hat ausnahmsweise eher der Bräutigam die Qual der Wahl
Dass die Braut ein Dirndl aus edlem Stoff trägt, ist sicher. Der Bräutigam muss sich aber zwischen Lederhose, Janker oder Trachtenanzug entscheiden. Wenn es sich um eine kirchliche Trauung handelt, könnte die Lederhose etwas unpassend wirken. Selbstverständlich gibt es auch für die Braut das traditionelle Weiß beim Dirndl. Das kann auch bodenlang sein. Ansonsten kann das Hochzeitsdirndl auch farbig sein und einen kürzeren Rock haben. Praktisch ist ein Trachten-Jäckchen dazu für einen etwas kühlen Hochzeitstag.
Wenn das Brautpaar zur Hochzeit einlädt, wird es sicher die Gäste wissen lassen, dass es sich um eine Trachtenhochzeit handelt. Die Gäste sollten sich hier auf die Trachtenmode einlassen, denn die Feier soll ein schönes Ganzes werden. Mit der Kleidung drückt man die Verbundenheit mit dem Brautpaar aus. Die Dirndl der Damen sollten allerdings etwas bescheidener ausfallen und hinter dem der Braut zurückstehen. Vielleicht spielt der eine oder andere regionale Brauch eine Rolle. Das gemeinsame Singen von Brautliedern in Trachtenkleidung verbindet die Hochzeitsgesellschaft. Sicher ist auf jeden Fall, dass die Schleife des Hochzeitsdirndls nach der Trauung von links auf die rechte Seite wandert.
Traditionell gibt es ein Foto der Hochzeitsgesellschaft. Und wer will da nicht ins Bild passen?
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