Kredite gibt es fast schon so lange, wie es auch Geld auf der Erde gibt. Schon im antiken Griechenland waren es die Pfandleiher, welche insbesondere in großen Städten Geld verliehen und dafür entsprechende Gebühren einforderten. Heute gehören Kredite ganz selbstverständlich zu unserem täglichen Leben. Man finanziert damit Immobilien, Autos, aber auch kleinere Anschaffungen wie Möbel und mitunter sogar die eigene Hochzeit.

Es lässt sich natürlich trefflich darüber streiten, ob eine Hochzeit wirklich finanziert werden sollte. Letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Da solche Feierlichkeiten heute aber durchaus fünfstellige Beträge verschlingen können, werden Hochzeiten immer öfter finanziert.

Falls auch Sie sich für einen Hochzeitskredit interessieren, stellt sich meist direkt die Fragen nach den Kosten. Auf diese möchten wir im Folgenden etwas näher eingehen.

Welche Kosten entstehen für einen Hochzeitskredit?

Die drei wichtigsten Faktoren, welche sich auf die Gesamtkosten eines Hochzeitskredites auswirken, sind die Kredithöhe, die Laufzeit sowie die Zinsen. Schauen wir uns diese Faktoren doch einmal etwas näher an.

Die Kredithöhe kann der Kreditnehmer in der Regel selbst bestimmen, zumindest innerhalb der von der Bank vorgegebenen Grenzen. Diese Grenzen bemessen sich an der Bonität des Kreditnehmers und seinem monatlichen Einkommen. Da Kredite mit höheren Summen oftmals längere Laufzeiten aufweisen, bieten viele Banken günstigere Zinssätze für solche Darlehen an. Die Bank holt sich ihren Gewinn dabei quasi über die Laufzeit wieder herein.

Apropos Laufzeit: Auch hier kann der Kunde in der Regel ein gewichtiges Wort mitreden. Für viele Kredite können unterschiedliche Laufzeiten gewählt werden, etwa für eine Kreditsumme von 10.000 Euro zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
Dem Kreditnehmer muss jedoch klar sein, dass der finanzielle Gesamtaufwand für den Kredit mit zunehmender Laufzeit immer größer wird. Hier summieren sich die Zinskosten sehr stark. Auf der anderen Seite reduzieren sich die zu zahlenden Monatsraten für den Kredit immer weiter, je länger die Laufzeit gewählt wird. Die Rückzahlung des Kredites fällt somit für den Kreditnehmer deutlich leichter, wenn er pro Monat nur eine kleinere Rate zu begleichen hat. Es sollte demnach ein vernünftiger Kompromiss aus tragbaren Raten und möglichst kurzer Laufzeit gewählt werden.

Bleiben schließlich noch die Zinsen. Sie sind der mit Abstand wichtigste Faktor, der darüber bestimmt, wie teuer die Finanzierung der Hochzeit letztendlich wird. Man spricht bei Krediten hier stets vom sogenannten effektiven Jahreszins.

Doch was ist der effektive Jahreszins überhaupt? Hier eine kleine Einführung:

Der Name erklärt es bereits: Es handelt sich hierbei um einen effektiven Zinssatz. Dieser Zinssatz beinhaltet sämtliche Gebühren und Nebenkosten. Die Angabe des effektiven Jahreszinses ist für Kreditgeber gesetzlich vorgeschrieben, da nur dieser Zinssatz es dem Verbraucher ermöglicht, die unterschiedlichen Kreditangebote schnell und einfach miteinander vergleichen zu können. Vor Einführung des effektiven Jahreszinses war es für Kreditinstitute kein Problem, bei den Kosten für Kredite zu tricksen. So wurde beispielsweise ein besonders niedriger Zinssatz für die Rückzahlung des Kredites angegeben, auf der anderen Seite dafür aber horrend hohen Nebenkosten und Gebühren berechnet. Um diesen Praktiken einen Riegel vorzuschieben, muss der effektive Jahreszins zwingend im Rahmen der Konditionen für ein Kreditangebot angegeben werden.

Sie möchten wissen, wie der effektive Jahreszins berechnet wird? Das Ganze lässt sich am besten an einem praktischen Beispiel erklären:

Angenommen, Sie möchten für Ihre Traumhochzeit einen Kredit i. H. v. 15.000 Euro aufnehmen. Als Laufzeit wählen Sie drei Jahre, also 36 Monate. Der effektive Jahreszins für diesen Kredit beträgt 6,9 Prozent. Um die Summe der Zinskosten auszurechnen, müssen Sie nun die Kreditsumme von 15.000 Euro mit dem effektiven Jahreszins von 6,9 Prozent und der Laufzeit multiplizieren. Die Rechnung sieht folgendermaßen aus:

15.000 Euro x 0,069 x 3 Jahre = 3.105 Euro.

Bei einem niedrigen Zinssatz von nur 2,9 % hingegen wären die Kosten deutlich geringer: 15.000 x 0,029 x 3 Jahre = 1305 EUR Kosten.

Der Betrag von 3.105 Euro sind also die Zinskosten, die für den gewünschten Kreditbetrag anfallen. Um die Gesamtkreditkosten zu errechnen, müssen Sie die Zinskosten zur eigentlichen Kreditsumme addieren. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:

15.000 Euro + 3.105 Euro = 18.105 Euro (bzw. mit dem niedrigen Zinssatz von 2,9 %: 15.000 EUR + 1305 EUR = 16305 EUR)

Somit müssen Sie für Ihren Hochzeitskredit in Höhe von 15.000 Euro innerhalb der Laufzeit von 36 Monaten insgesamt 18.105 Euro zurückzahlen. Wenn Sie jetzt noch die Ratenhöhe errechnen möchten, gelingt das ganz einfach, indem Sie die Gesamtkreditsumme durch die Anzahl der Monate teilen. In unserem Beispiel teilen wir also den Gesamtbetrag von 18.105 Euro durch 36 Monate, woraus sich eine monatliche Rate in Höhe von 502,92 Euro ergibt. Wenn Sie also drei Jahre lang jeden Monat 502,92 Euro gezahlt haben, ist der aufgenommene Kredit vollständig abbezahlt.

Ob Ihnen Ihre Traumhochzeit das wert ist, müssen Sie jedoch ganz alleine entscheiden. Es empfiehlt sich allgemein, auf günstige Kredite mit einem niedrigen Zinssatz zu achten.

Lesetipp: Zinsrechner

Zurück